Checklisten Teil 2: Das Lastenheft

Sabine Pfleger, Mittwoch, 16. Dezember 2015 | Lesedauer: unbekannt

Als Basis eines Pflichtenheftes gilt immer das Lastenheft – eine Anforderungsspezifikation, die die Anforderungen von Seiten des Kunden bzw. Auftraggebers an das Projektergebnis skizziert.

Im ersten Teil unserer Checklisten zum Pflichtenheft und Lastenheft haben wir geklärt, warum ein Pflichtenheft auch in Zeiten agiler Projekte sinnvoll ist – schlicht und ergreifend, um Missverständnissen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer durch konkrete Spezifikationen vorzubeugen.

Häufig möchten sich Auftraggeber die Last, ein Lastenheft erstellen zu müssen, jedoch nicht aufbürden oder wissen nicht genau, welche Punkte ein Lastenheft enthalten muss. Dann hilft es, dem Kunden einen konkreten Fragebogen zur Verfügung zu stellen, den dieser so präzise wie möglich beantworten sollte.

So haben beide Parteien die Gewissheit, nicht über einen längeren Zeitraum aneinander vorbei zu reden.

Und so (oder so ähnlich) könnte ein Fragebogen zum Lastenheft aussehen:

Projektanlass

  • Was war der Anlass zur Projektinitialisierung?
  • Gab es ein bestimmtes Problem, das der Auslöser war?
  • Wenn ja, wie wurde diesem Problem in der Vergangenheit begegnet?

Zielsetzung

  • Bitte definieren Sie konkret die Projektziele. Wann ist das Projekt in Ihren Augen gelungen?
  • Bitte definieren Sie die Muss-Kriterien, die Soll-Kriterien und die Muss-Nicht-Kriterien der späteren Lösung.
  • Wer sind die relevanten Ansprechpartner auf Seiten des Auftraggebers? Wer ist entscheidungsbefugt?

Produkteinsatz/Einsatz der Dienstleistung

  • In welchem Kontext soll das Produkt später eingesetzt werden? (Zahl der Anwender, Zielgruppe, physikalische Umgebung, Betriebszeit…?)
  • Welche Rahmenbedingungen sind dabei zu beachten? (organisationsspezifische Standards und Methoden, Schnittstellen, Zeithorizont, …)
  • Bitte grenzen Sie das Produkt von bereits vorhandenen Systemen ab – was soll das Produkt nicht beinhalten?
  • Funktionale Anforderungen
  • Welche Funktionalität soll das Produkt am Projektende mitbringen?
  • Was sollen die einzelnen Funktionen konkret leisten?
  • Wie soll sich das Produkt im Fall von Fehlfunktionen und Störungen verhalten?

Weitere Anforderungen

  • Soll das Produkt erweiterbar sein?
  • Wie soll das Produkt gewartet werden?

Lieferumfang

  • Gibt es neben dem Auftragnehmer weitere Zulieferer und Projektpartner?
  • Wenn ja, was werden diese liefern?
  • Was soll nicht geliefert werden?

Projektplan und Meilensteine

  • Welche Termine und Meilensteine sind einzuhalten?
  • Gibt es logische Abhängigkeiten zu anderen Produkten oder Projekten?

Offene Fragen

  • Wie kann das Lastenheft überarbeitet werden?
  • Welche Entscheidungsinstanzen gibt es?
  • Welche Punkte konnten noch nicht geklärt werden und warum?
  • Was kann man tun, um zu ihrer Klärung beizutragen

Abnahmekriterien und Qualitätsanforderungen

  • Welche Qualitätsmerkmale werden angestrebt?
  • Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit das Projekt als erfolgreich abgeschlossen gilt?

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