Return on Investment, abgekürzt ROI, auf Deutsch Rendite aus einer Investition ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre für eine Kennzahl, welche die Rentabilität einer Investition beschreibt. Mit diesem Wert können Firmen ermitteln, ob sich die Investitionen in bestimmte unternehmerische Tätigkeiten auszahlen.
Der ROI, auch Kapitalrendite oder Kapitalverzinsung genannt, gibt das prozentuale Verhältnis zwischen dem investierten Kapital und dem erwirtschafteten Gewinn aus. Firmen erkennen daran, ob die Investitionen, die sie in einem Geschäftsjahr getätigt haben, positiv zum Unternehmenserfolg beigetragen haben und fortgeführt, oder sogar intensiviert werden sollen. Der ROI gibt auch Auskunft darüber, wenn Investitionen eine Fehlentscheidung waren, da sie sich negativ – also in Verlust – niedergeschlagen haben.
Vereinfacht wird der Return on Investment mit der Formel (Gewinn/Gesamtkapital)*100= ROI in %
So erzielt ein Unternehmen, das 20 Mio. € Gewinn bei 180 Mio. € Gesamtkapital eingesetzt hat einen ROI von 11%.
Der ROI setzt den Gewinn eines Unternehmens in das Verhältnis zum investierten Kapital. Um dieses Verhältnis zu berechnen, werden grundsätzlich nur zwei Werte benötigt:
Die Umsatzrendite wird berechnet, indem der Gewinn durch den Umsatz geteilt wird.
Beispiel: Das Unternehmen erzielt 200 Mio. Umsatz. Der Gewinn beläuft sich auf 20 Mio. €. Nach der Formel Gewinn/Umsatz beträgt die Umsatzrendite = 0,1%
Den Kapitalumschlag errechnet man, indem man den Umsatz durch das Gesamtkapital teilt.
Beispiel: Das Unternehmen erzielt 200 Mio. € Umsatz. Es liegt ein Gesamtkapital von 180 Mio. € vor. Nach der Formel Umsatz/Gesamtkapital beträgt der Kapitalumschlag = 1,11%
Für die Berechnung des Return on Investment ROI wird die Formel Umsatzrendite * Kapitalumschlag angewendet. In unserem Beispiel bedeutet das:
(20.000.000 / 200.000.000) * (200.000.000 / 180.000.000) = 0,11 * 100 = 11%
Da man mathematisch den Umsatz (200.000.000 €) kürzen kann, bleibt also Gewinn (20.000.000 €) / Gesamtkapital (180.000.000 €) * 100 als Formel übrig.
In unserem Beispiel beträgt also die Rendite 11%.
Wenn man den ROI von einer einzelnen Investition, z. B. den ROI einer Projektmanagement-Software berechnen will, so muss man genauer vorgehen und zuerst den Gewinn, der direkt aus dieser Investition resultierte, ermitteln. Dieser Wert wird dann durch das nur dafür aufgewendete Kapital dividiert. Da das häufig nicht so genau möglich ist, muss hier meist geschätzt werden. So kann beispielsweise der ROI von einem Projekt recht genau ermittelt werden. Der ROI von einer Software, die von allen Abteilungen genutzt wird, auch von Menschen, die nicht direkt an der Produktentwicklung oder Erbringung einer Dienstleistung beteiligt sind, kann Unschärfen enthalten.
Wie eingangs erwähnt erkennt man am ROI, ob eine Investition gut oder schlecht ist und den Erfolg des Unternehmens positiv oder negativ beeinflusst hat.
Man kann damit also die Frage beantworten ob:
Ganz klar die einfache Berechnung mit Kennzahlen, die jedem Unternehmen vorliegen. Die Bewertung anhand der klaren Prozentzahl ist auch eindeutig und einfach zu interpretieren.
Wenn ein Unternehmen also bewerten möchte, ob eine bestimmte Investition rentabel war, kann der ROI für diese Bewertung herangezogen werden. Ein weiterer Vorteil: wenn man die Effizienz mit einer Kennzahl ermitteln kann, so kann man auch Vergleiche anstellen und abwägen, in welche Maßnahmen weiter investiert werden soll und wo womöglich ein zu geringer oder sogar negativer ROI eine Weiterführung keinen Nutzen hat.
Wenn die Effizienz mehrerer Investitionen mittels ROI-Berechnung verglichen werden soll, ist es wichtig, den selben Zeitraum zu betrachten und sicher zu stellen, dass man Investitionen derselben Kategorie vergleicht. Z. B. Software-Investitionen, Innovationsprojekte, Neukunden-Akquise oder neue Maschinen.
Der ROI kann auch für eine Abteilung oder einen Betriebszweig ermittelt werden. Oder für eine einzige Maßnahme, z. B. im Marketing eines Produktes. Hier kann es zielführend sein, auf der Projektebene eine Berechnung des ROI zu erstellen, oder sich z. B. konkret den ROMI (Return on Marketing Investment) oder den ROAS (Return on Advertising Spend) anzusehen.
Da sich der Return on Investment ausschließlich aus den monetären Kennzahlen des Unternehmens oder eines Unternehmensbereichs ermittelt, kann es zu einer gewissen Verzerrung kommen. Denn: externe Einflüsse, die außerhalb der Kontrolle des Unternehmens liegen, aber die Umsatzrentabilität erheblich beeinflussen können, werden in der Kennzahl ROI nicht berücksichtigt.
Solche externen Faktoren können sein:
Zusammengefasst ist also der klare Nachteil des ROI als Analyse-Kennzahl die alleinige Fokussierung auf den monetären Erfolg. Er spiegelt die vielen weiteren Einflussfaktoren auf den Erfolg eines Unternehmens nicht wieder. Daher kann der ROI nur eine von vielen Größen bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Investitionen sein.
Die Frage, wie hoch der ROI-Wert sein muss, um als „gut“ eingestuft zu werden ist von Branche zu Branche unterschiedlich. So wird im Allgemeinen zwar ein Wert von 10% angestrebt, aber in von Innovation und Wachstum getriebenen Branchen gilt ein Wert von 15% - 20% als gut. Hingegen ist in traditionellen Branchen wie der Industrie ein Wert von 10% sehr gut. Im Handel jedoch wieder eher niedrig.
Das sind aber sehr allgemeine Werte. Im Prinzip legt das Unternehmen - oder die Shareholder und Investoren - fest, welchen ROI es als "gut" einstuft. Denn dahinter steht auch die Frage, ob starkes Wachstum angestrebt wird oder vor dem Hintergrund einer schlechten Gesamtwirtschaftslage ein leichtes Wachstum bereits als Erfolg verbucht wird.
Wenn der kausale Zusammenhang zwischen den Kosten einer Investition und dem Nutzen für den Betrieb innerhalb eines realistisch gesetzten Zeitrahmens klar ist, gibt der ROI tatsächlich Auskunft über den Erfolg der Investition. Für die Ermittlung der gesamten Leistung eines Unternehmens oder von Unternehmensbereichen kann der ROI ebenfalls eine gute Aussage zur Performance liefern. Und für die Steuerung von weiteren Investitionen ist der ROI auch eine gute Diskussionsgrundlage.