DIE agile Projetmanagement-Methode
Scrum ist eine agile Projektmanagement-Methode, die Teams hilft, komplexe Aufgaben Schritt für Schritt zu erledigen und das definierte Ziel zu erreichen.
Definition
Definiert und beschrieben wird Scrum in The Scrum Guide, der von Ken Schwaber und Jeff Sutherland 1995 publiziert wurde und kontinuierlich aktualisiert wird. Schwaber und Sutherland definieren Scrum, wie folgt:
"Ein Rahmenwerk, innerhalb dessen Menschen komplexe adaptive Aufgabenstellungen angehen können, und durch das sie in die Lage versetzt werden, produktiv und kreativ Produkte mit dem höchstmöglichen Wert auszuliefern." (Schwaber, Ken; Sutherland Jeff: Der Scrum Guide. Definition von Scrum, Juli 2013, www.scrumguides.org)
"Scrum" - Bedeutung auf Deutsch
Der Begriff Scrum (dt. "Gedränge") beschreibt ursprünglich einen Spielzug aus dem Rugby. Im Projektmanagement versteht man darunter ein Framework nach agilen Prinzipien. Zuerst eingesetzt wurde Scrum in der Softwareentwicklung. Seit seiner Entstehung in den 1990er-Jahren hat sich Scrum von einem Vorgehen aus der Softwareentwicklung hin zu einer allgemeinen Projektmanagement-Methode entwickelt. Eine wichtige Grundlage ist die Selbstorganisation der Teammitglieder – einen Projektleiter im traditionellen Sinne gibt es nicht.
Erklärung
Die Scrum-Methode ist empirisch, inkrementell und iterativ. Das bedeutet, die konkrete Anwendung basiert auf Erfahrung und das Vorgehen findet schrittweise in sich wiederholenden Etappen statt.
Es gibt nur wenige Regeln, die sich auf fünf Aktivitäten, drei Artefakte und drei Rollen beziehen.
Ein wesentlicher Bestandteil von Scrum sind die Sprints. Ein Sprint dauert zwischen 14 und 30 Tagen und beschreibt eine Etappe, während der an einem Zwischenergebnis gearbeitet wird. Während dieser Zeit wird dem Produkt neue Funktionalität hinzugefügt bzw. die vorhandene Funktionalität verbessert. Ein Sprint darf niemals verlängert werden, auch wenn die geplanten Ziele noch nicht erreicht sind. Sollten sich während eines Sprints die Anforderungen ändern, kann er jedoch abgebrochen werden. Am Ende jedes Sprints sollte ein voll funktionsfähiges Zwischenprodukt stehen, das dem Auftraggeber zur Überprüfung vorgelegt wird. Auf der Basis seines Feedbacks wird dann weiter am Produkt gearbeitet.
Artefakte
- Product Backlog: Der Product Backlog ist eine Sammlung von Anforderungen (Requirements). Er wird ständig weiterenwickelt und vom Product Owner gepflegt. Dieser ordnet und priorisiert die Einträge.
- Sprint Backlog: Aus dem gesamten Anforderungskatalog wird eine Auswahl an Anforderungen getroffen, die innerhalb eines Sprints bearbeitet werden sollen. Daraus leitet sich dann die Funktionalität des nächsten Produktinkrements ab.
- Product Increment: Am Ende jedes Sprints steht ein funktionsfähiges Zwischenprodukt – das Produktinkrement.
Rollen
- Product Owner: Der Product Owner erstellt eine konkrete Produktvision. Es ist auch seine Aufgabe, fachliche Anforderungen an das Produkt zu stellen und diese zu priorisieren. Beim Product Owner handelt es sich immer um eine Einzelperson, keinen Ausschuss und kein Komitee.
- Entwicklungsteam/Scrum Team: Das Entwicklungsteam entwickelt das Produkt. Es verantwortet die Lieferung der Produkteigenschaften in der Reihenfolge, die vom Product Owner festgelegt wurde. Das Entwicklungsteam organisiert sich selbst.
- Scrum Master: Der Scrum Master ist nicht der Projektleiter. Er ist vielmehr dafür verantwortlich, dass Scrum funktioniert und hat eine Moderatorenrolle inne. Das Gelingen der Kommunikation innerhalb des Teams und mit dem Product Owner liegt in seinem Aufgabenbereich, genauso wie die Moderation von Meetings. Er schirmt das Team von Störungen von außen (z.B. von zusätzlichen Aufgaben außerhalb des Product Backlogs) ab.
Neben den drei zentralen Rollen gibt es auch noch die Stakeholder, d.h. den Auftraggeber (im Scrum Customer genannt), die Anwender bzw. User, die das fertige Produkt verwenden sollen und das Management, das für die Rahmenbedingungen verantwortlich ist (z.B. für Räume, Maschinen und Ressourcen).
Aktivitäten
Bei den sogenannten Aktivitäten handelt es sich um verschiedene Arten von Meetings. Diese spielen im Scrum eine wichtige Rolle. Um zu betonen, dass es sich um echte (und wichtige) Arbeit handelt, werden sie nicht einfach Meetings genannt.
- Sprint Planning: Im Sprint Planning wird der nächste Sprint, d.h. die nächste Projektetappe geplant. Dabei werden die Anforderungen in konkrete Aufgaben (Tasks) zerlegt. Diese sollten innerhalb eines Tages bearbeitet werden können. Die Aufgaben, die innerhalb eines Sprints erledigt werden sollen, landen im Sprint Backlog.
- Daily Scrum: Wie der Name schon sagt, findet Daily Scrum täglich statt, i.d.R. am Morgen. Diese Besprechung mit allen Teammitgliedern darf nicht länger als eine Viertelstunde dauern. Daher wird dieses Meeting auch oft im Stehen abgehalten (Standup Meeting). Es bietet die Möglichkeit, sich einmal am Tag mit allen Teammitgliedern auszutauschen. Jedes Teammitglied erklärt kurz, welche Aufgaben es seit dem letzten Meeting erledigt hat, welche Aufgabe als nächstes ansteht und welche Schwierigkeiten es aktuell gibt. Tauchen Probleme auf, die sich nicht innerhalb einer Viertelstunde lösen lassen, werden diese an den Scrum Master übergeben.
- Sprint Review: Am Ende eines jeden Sprints steht eine Sprint Review durch das Entwicklungsteam. Dabei wird das Zwischenprodukt überprüft und der Product Backlog falls notwendig angepasst. Außerdem wird das Feedback von Product Owner und Stakeholdern eingeholt, die Zielerreichung überprüft und nächste Schritte besprochen.
- Sprint Retrospective: Im Gegensatz zur Sprint Review steht hier nicht das Produkt im Mittelpunkt, sondern die Arbeit des Projektteams. Hier wird kontinuierlich nach Verbesserungspotenzial gesucht.
- Product Backlog Refinement: Der Product Owner organisiert, konkretisiert und aktualisiert den Product Backlog im sog. Product Backlog Refinement.