Das Projektteam: Rollenmodel nach Belbin

Kathrin Jungwirth, Dienstag, 18. Juli 2017 | Lesedauer: unbekannt

„Ein Team ist mehr als die Summe seiner Mitglieder.“ Häufig beeinflusst die Zusammenstellung des Projektteams maßgeblich die Arbeitsatmosphäre, sowie den Projekterfolg. 

Das Rollenmodel nach Belbin geht der Frage auf den Grund, wie die optimale Zusammenstellung eines Teams gelingt und welche Eigenschaften die unterschiedlichen Typen eines Teams auszeichnen.

Einführung in das Rollenmodel nach Belbin

Mit Hilfe von Rollenmodellen können die Stärken und Schwächen der Heterogenität in Teams erklärt werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass jedes Teammitglied persönliche Eigenschaften und Stärken, die es zum Erreichen der Ziele des Teams einsetzt, beitragen kann. Die Grundidee von Rollenmodellen ist es, diese Eigenschaften zu kategorisieren und zu verschiedenen Rollen zusammenzufassen. Die Mehrheit der Rollenmodelle besagt, dass eine möglichst heterogene Zusammensetzung des Teams von Vorteil für die ganze Gruppe ist. Auf dieser Aussage basiert auch das Rollenmodel nach Belbin.

Der englische Wissenschaftler Dr. Meredith Belbin beschäftigte sich in seinen Forschungen mit dem menschlichen Verhalten in Teams. Auf Basis seiner Erkenntnisse entwickelte er ein Konzept mit insgesamt 8 Teamrollen, zu denen später noch eine Neunte hinzukam. Mittlerweile ist Dr. Belbins Konzept sehr bekannt und weit verbreitet. 

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Das Rollenmodel nach Belbin ist eine Methode zur Beschreibung der verschiedenen Potentiale, Eigenschaften und Unterschiede von Teammitgliedern.

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Ziel dieser Methode ist es, die Mitglieder eines Teams den neun Belbin Teamrollen zuzuordnen. Anschließend kann z.B. die Führung, die Kommunikation oder der individuelle Entwicklungsplan der einzelnen Teammitglieder darauf abgestimmt werden. In einem optimal besetzten Team sollten möglichst alle neun Rollen vertreten sein.

Die 9 Teamrollen

Die neun verschiedenen Teamrollen teilte Belbin in drei verschiedene Kategorien ein: handlungsorientierte Rollen , kommunikationsorientierte Rollen und wissensorientierte Rollen. 

Die handlungsorientierten Rollen

  1. Macher (Shaper): Der Macher ist eine sehr fordernde Persönlichkeit, steckt voller Energie und arbeitet höchst konzentriert. Er ist sehr effizienzorientiert und bildet somit einen wichtigen Antrieb für das Team.
  2. Umsetzer (Implementer): Der Umsetzer kommt zum Zug, wenn es um die praktischen Schritte geht, da er über ein ausgeprägtes Kommunikationstalent, Pflichtbewusstsein und Disziplin verfügt.
  3. Perfektionist (Completer): Der Perfektionist wird vor allem durch seinen hohen Qualitätsanspruch ausgezeichnet und ist deshalb v.a. vor Projektabschluss von hoher Bedeutung. Er analysiert die Arbeit abschließend auf Fehler und holt das Bestmögliche heraus.

Die kommunikationsorientierten Rollen

  1. Koordinator (Co-Ordinator): Der Koordinator übernimmt u.a. die Zuweisung der Aufgaben entsprechend der Neigung der einzelnen Teammitglieder. Damit nimmt er die Rolle des Entscheiders ein und überprüft anschließend auch die Zielerreichung.
  2. Teamarbeiter (Teamworker):  Der Teamarbeiter legt hohen Wert auf Harmonie und trägt auf Grund seiner Hilfsbereitschaft zum Teamzusammenhalt bei. Dabei erledigt er seine Aufgaben immer zum Vorteil des gesamten Teams. Er ist an einer gut funktionierenden Zusammenarbeit im Team interessiert.
  3. Weichensteller (Resource Investigator): Der Weichensteller ist immer auf der Suche nach etwas Neuem und baut neue Chancen sowie Kontakte im Umfeld auf. Durch den Einsatz seiner Soft Skills schafft er die Basis für neue Wege oder Konfliktlösungen.

Die wissensorientierten Rollen

  1. Erfinder (Plant): Der Erfinder zeichnet sich v.a. durch sein hohes Maß an Kreativität aus und geht bei der Problemlösung häufig einen unkonventionellen Weg. Somit bringt er wertvolle neue Perspektiven ein.
  2. Beobachter (Monitor Evaluator): Der Beobachter ist sehr objektiv und verfügt über eine ausgezeichnete Fähigkeit zum logischen Denken. Er wird benötigt, wenn ein objektives Urteil ansteht und potentielle Optionen im Team verglichen werden.
  3. Spezialist (Specialist): Im Gegensatz zu den anderen eher Management-orientierten Rollenleistet der Spezialist seinen Teambeitrag in Form von umfangreichem Fachwissen.

 

Fazit

Das Rollenmodell nach Belbin erklärt anschaulich, warum eine heterogene Teamzusammenstellung Sinn ergibt. Die neun verschiedenen Rollen ergänzen sich in Ihren Eigenschaften, sind alle gleich wichtig und bilden die Basis für ein funktionierendes Team.

 

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