Die Zusammenarbeit im Team kann Vorteile als auch Nachteile für die Durchführung eines Projekts mit sich bringen. Welche Eigenschaften Sie bei der Wahl der einzelnen Teammitglieder beachten sollten, um das Projekt gemeinsam zum Erfolg zu bringen, erfahren Sie hier.
Die richtige Auswahl der Teammitglieder für ein Projekt
Annalena Simonis, Mittwoch, 11. März 2020 | Lesedauer: unbekanntProjekte werden selten im Alleingang durchgeführt. Warum setzen Projektmanager immer wieder auf Teamwork? Die größten Vorteile der Zusammenarbeit einer Gruppe liegen auf der Hand. Durch die Zusammenführung verschiedener fachlicher Kompetenzen kann der Aufwand einzelner Mitarbeiter reduziert und somit die Stärke jedes Einzelnen besser in das Projekt eingebracht werden. Durch die ständige Wechselwirkung und einen regelmäßigen Austausch innerhalb der Gruppe entstehen mehr Ideen und die Kreativität der gesamten Gruppe wird erhöht.
Neben einigen Vorteilen kann die Arbeit im Team auch Schattenseiten haben. Beispielsweise kann sich die Gruppenkommunikation zu einem großen Zeitaufwand entwickeln, ganz besonders, wenn die Gruppe zu groß ist und man den Beitrag jedes Einzelnen ernst nimmt. Ist ein Team zu heterogen aufgestellt, kann es zu unterschiedlichen Wertehaltungen, Erwartungen und Verhaltensweisen kommen, die den Workflow negativ beeinflussen.
Wie setzen Sie also ein Team von Anfang an richtig zusammen, um eventuelle Reibungen und Unstimmigkeiten während der Projektphase innerhalb der Gruppe zu vermeiden? Neben den naheliegenden fachlichen Kompetenzen ist bei jedem Teammitglied auch ein Mindestmaß an sozialer Kompetenz Voraussetzung. Die nachfolgenden Eigenschaften sollten Sie bei der richtigen Auswahl der Teammitglieder berücksichtigen:
1. Wertschätzung
Die Leistungen der anderen Teammitglieder werden in ihrem Wert wahrgenommen und dies wird auch aktiv rückgemeldet. Konstruktives Feedback wird offen kommuniziert und ohne Vorbehalt entgegengenommen. Keine Rolle wird als selbstverständlich angesehen, und jeder tut sein Bestes, um das Projekt erfolgreich abzuschließen.
2. Toleranz
Jedes Teammitglied sollte die Fähigkeit besitzen, den anderen anzuerkennen und gelegentlich auch die Rolle des „Followers“ einzunehmen. Selbst wenn die eigene Idee ablehnt wird, müssen alle die Entscheidung akzeptieren und unter den neuen Umständen weiterarbeiten können. Ein respektvoller Umgang untereinander muss für jedes Teammitglied selbstverständlich sein.
3. Altruismus
Vor allem extrovertierte Mitglieder der Gruppe sollten im gegebenen Fall von den eigenen Zielen und Interessen Abstriche machen können. Im Idealfall sollte es dem Team gelingen ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen, in dem alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Das Ziel ist der Erfolg des Projekts.
4. Langfristiges Denken
Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Bereitschaft persönliche Investitionen zu tätigen, ohne einen unmittelbaren Erfolg zu erwarten. Der eigene Profit wird zurückgestellt, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Idealerweise sollte dieses auf einen langfristigen Erfolg ausgerichtet sein.
5. Vertrauensfähigkeit
Um gemeinsam produktiv arbeiten zu können, sollten die einzelnen Teammitglieder in die Kompetenz und Gewissenhaftigkeit der anderen vertrauen können. Das gegenseitige Vertrauen verhindert unnötige Arbeitsschritte und behebt so auch Probleme im Zeitmanagement. Ebenso wichtig ist es Vertrauen in sich selbst zu haben und Aufgaben mit dem nötigen Selbstbewusstsein entgegen zu nehmen.
6. Herausforderungsfähigkeit
Das ganze Team sollte mit derselben Motivation an das Projekt herangehen. Das Interesse an der Sache selbst steht an Stelle von Prestige und Status im Vordergrund. Der Wunsch nach neuen Herausforderungen und der Drang etwas Wesentliches beizutragen treibt die Gruppe an.
In der Praxis werden Projektteams häufig immer noch vorwiegend aufgrund von fachlichen Kompetenzen der Einzelnen zusammengestellt. Um den Workflow zu optimieren sollte der moderne Projektmanager inzwischen aber auch ein besonderes Augenmerk auf die Soft Skills der Mitglieder legen.