Expertise zum Umgang mit Ungewissheit in Projekten

Kathrin Jungwirth, Montag, 23. Januar 2017 | Lesedauer: unbekannt

Eine aktuelle Expertise für die Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. (GPM) befasst sich mit dem Umgang mit Ungewissheit in Projekten. Wir geben einen kurzen Überblick über den Inhalt der Studie.

Kurze Einführung in die Expertise

Das vorherrschende Bild von Projektmanagement bezieht sich auf die Begriffe Planung, Steuerung und Kontrolle. Deswegen versucht der Projektmanager von heute mit Hilfe von Projektmanagementtools, Methoden und Strategien die Ungewissheit in seinem Projekt möglichst gering zu halten. In der Expertise, die in Kooperation der GPM und des Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) entstand, wurde untersucht, wie der Umgang mit Ungewissheit in Projekten erweitert werden kann. Dabei setzt die Expertise den Fokus auf vier Themen:

  • Erscheinungsformen und Typen von Ungewissheit in Projekten
  • Forschungsansätze und –Richtungen zu Entscheiden und Handeln bei Ungewissheit
  • Beratungsansätze für einen neuen Umgang mit Ungewissheit
  • Künstlerische experimentelle Forschung zur Entwicklung und Erprobung eines neuen Umgangs mit Ungewissheit

Inhalt der Studie

Wir haben den Inhalt der Studie kurz für Sie zusammengefasst:

1. Erscheinungsformen und Typen von Ungewissheit in Projekten

In diesem Teil der Studie wurden die verschiedenen Erscheinungsformen von Ungewissheit in Projekten untersucht und in unterschiedliche Typen eingeteilt. Projekten wurde auf dieser Basis eine „doppelte Ungewissheit“ zugeordnet. Doch was bedeutet dies nun? Doppelte Ungewissheit bedeutet, dass Projektmanager sozusagen an mindestens zwei Stellen mit Ungewissheiten zu kämpfen haben: Projektmanager werden nicht nur mit unvorhersehbaren Ereignissen während der Vorab-Planung konfrontiert, sondern auch mit der Ungewissheit bei der Bewältigung von diesen unvorhersehbaren Ereignissen.

Wichtig ist, dass die Studie versucht, Ungewissheit nicht nur als Hindernis, sondern auch als Chance für Innovationen und Wirtschaftlichkeit einzuordnen.

2. Forschungsansätze und –Richtungen zu Entscheiden und Handeln bei Ungewissheit

Im nächsten Teil der Studie wurde untersucht, wie mit Ungewissheit über das Risikomanagement hinaus umgegangen werden kann. Hier kam die Studie zu dem Ergebnis, dass organisatorische Veränderungen ausschlaggebend sind. Vor allem durch Dezentralisierung von Entscheidungen und Stärkung der Selbstorganisation, können die Voraussetzungen für die Bewältigung von unvorhersehbaren Ereignissen verbessert werden.

3. Beratungsansätze für einen neuen Umgang mit Ungewissheit

In diesem Abschnitt untersuchte die Expertise aktuell bestehende Beratungsangebote (zur Organisationsentwicklung und Befähigung von Mitarbeitern) auf ihren expliziten und impliziten Bezug auf den Umgang mit Ungewissheit.

4. Künstlerische experimentelle Forschung zu Entwicklung und Erprobung eines neuen Umgangs mit Ungewissheit

Im letzten Schritt wurden neue Formen der Entwicklung und Förderung menschlicher Kompetenzen im Umgang mit Ungewissheit getestet. Die Studie stellt den Aufbau und die Durchführung der entwickelten Schulungen und deren Ergebnisse detailliert dar. Jedoch liegen noch keine abschließenden Ergebnisse vor, sondern lediglich Ergebnisse aus Experimenten und empirischen Forschungen.

Alle die sich genauer in die spannenden Ergebnisse der Expertise einlesen möchten, finden das Paper zur Studie unter folgendem Link: Umgang mit Ungewissheit in Projekten

 

Literatur:

Böhle, F.; Heidling, E.; Neumer, J.; Kuhlmey, A.; Winning, M.; Trobisch, N.; Kraft, D.; Denisow, K. (2016): Umgang mit Ungewissheit in Projekten. Expertise für die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V.. URL: https://www.gpm-ipma.de/know_how/studienergebnisse/umgang_mit_ungewissheit_in_projekten.html [21.12.2016]

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