Im Mittelpunkt der Catchball-Methode steht die gemeinsame Ideenentwicklung. Wir erklären, wie diese Kreativitätstechnik funktioniert und wie Sie sie für Brainstorming-Meetings nutzen können.
Ideenentwicklung mit der Catchball-Methode
Kathrin Jungwirth, Mittwoch, 14. Dezember 2016 | Lesedauer: unbekanntBrainstorming-Sessions können nicht nur dazu genutzt werden, ganz neue Ideen zu finden. In der Regel sind bereits einige Ideen oder zumindest Ansätze vorhanden, die es weiterzuentwickeln gilt. Für diese Ausgangssituation gibt es eine spezielle Kreativitätstechnik, die den Fokus auf die gemeinsame Ideenentwicklung setzt: Die sogenannte Catchball-Methode.
Wir erklären, wie die Catchball-Methode funktioniert und wie Sie diese Kreativitätstechnik für Brainstorming-Meetings nutzen können:
Ablauf der Catchball-Methode
(1) Voraussetzungen
Wenn Sie die Catchball-Methode anwenden möchten, ist es wichtig in der Besprechungseinladung zum einen das Thema bzw. die Problemstellung des Meetings darzulegen. Zum anderen sollten Sie die Teilnehmer explizit dazu auffordern, sich bereits vorab Gedanken zum Thema zu machen.
(2) Beginn des Meetings
Am Anfang des Brainstorming-Meetings fassen Sie das Thema bzw. die Problemstellung, die es zu lösen gilt, noch einmal kurz für alle Teilnehmer zusammen. Anschließend informieren Sie die Teilnehmer darüber, dass Sie die Catchball-Methode zur gemeinsamen Ideenentwicklung nutzen möchten und stellen diese kurz vor.
(3) Ideenentwicklung mit der Catchball-Methode
Nun beginnt ein Besprechungsteilnehmer und „wirft“ den anderen eine seiner Ideen zu. Ein anderer Teilnehmer „fängt“ diese Idee auf und versucht sie auf irgendeine Weise zu verbessern oder weiterzudenken. Anschließend wird die modifizierte Idee wieder der Gruppe zugespielt. Nun ist ein anderer an der Reihe die modifizierte Idee aufzugreifen und sich Gedanken dazu zumachen. Diesen Prozess führen Sie solange weiter, bis keiner der Teilnehmer eine weitere Möglichkeit zur Verbesserung der Idee sieht.
Halten Sie die ursprüngliche Idee und das modifizierte Endergebnis in irgendeiner Form fest, z.B. auf einem Flipchart.
Anschließend beginnt der Prozess von neuem und ein anderer Teilnehmer „wirft“ eine seiner Ideen in die Gruppe. Diese wird nun ebenfalls, soweit wie möglich, weiterentwickelt und zum Abschluss festgehalten. Wiederholen Sie die Catchball-Methode so oft, bis Sie genug Ideen gesammelt haben, oder die angesetzte Zeit abgelaufen ist.
(4) Nachtrag nach dem Meeting
Nachdem das Meeting beendet wurde, senden Sie so schnell, wie möglich, eine Übersicht zu allen ursprünglichen und modifizierten Ideen an alle Teilnehmer.
Vorteile der Catchball-Methode
Die Catchball-Methode ist eine sehr beliebte Kreativitätstechnik, da sie allen Teilnehmern die Möglichkeit bietet, sich ausführlich mit einer Idee zu beschäftigen und gute Ideen weiterzuentwickeln. Dadurch arbeitet das ganze Team gemeinsam an einer bestimmten Idee und jeder fühlt sich dafür verantwortlich. Optimaler Weise kann dieses kollektive Verantwortungsgefühl bei sehr guten Ideen solange aufrechterhalten werden, bis die Idee umgesetzt wurde.
Nachteile der Catchball-Methode
Die Catchball-Methode ist eine sehr verspielte Kreativitätstechnik. Deshalb ist es durchaus möglich, dass einzelne Personen diese Technik nicht ernst nehmen oder nicht damit arbeiten möchten. Meist lösen sich diese Zweifel auf, wenn die betreffende Person einmal an einer Catchball-Session teilgenommen hat. Denn oft sind Teilnehmer im Nachhinein sehr positiv überrascht von dem starken Ideenfluss und der kollektiven Kreativität, die durch diese Methode stimuliert werden.