Lesetipp: Wie man den Berliner Flughafen retten kann

Sabine Pfleger, Freitag, 23. August 2013 | Lesedauer: unbekannt

Lesetipp

   

Ist es so einfach, das Debakel um das Projekt des geplanten Großstadtflughafens Berlin Brandenburg zu lösen, dass man es in einem Blogpost darlegen kann? Der Titel des Posts von Holger Zimmermann auf seinem Projektmensch-Blog lässt es vermuten.

Die Vorgeschichte ist weithin bekannt: Der Flughafen hätte laut den ursprünglichen Planungen im Oktober 2011 eröffnet werden sollen. Wann es tatsächlich so weit sein wird, ist nach jetzigem Stand völlig unklar. Derzeit wollen die Verantwortlichen den Flughafen im Frühjahr 2014 teileröffnen. Laut Angaben der Flughafengesellschaft belaufen sich die Kosten für die Verzögerungen auf mittlerweile 15 Millionen Euro – pro Monat.

Fazit: So einfach ist es leider nicht.

Hinter dem ambitionierten Titel des Artikels verbirgt sich zwar keine Lösung für das misslungene Berliner Großprojekt, stattdessen aber ein spannender Blogpost der ganz anderen Art. Vor dem Hintergrund der Frage, ob das Flughafenprojekt den bislang untadeligen Ruf deutscher Wertarbeit und Präzision international in Verruf bringen könnte, wendet sich Holger Zimmermann einem anderen Deutschen zu, der derzeit in der internationalen Projektmanagement-Szene für Furore sorgt.

Klaus Grewe gelang mit der Planung der Olympischen Spiele 2012 in London ein Projektmanagement-Meisterstück. Das Projekt wurde nicht nur termingerecht fertig, es konnte sogar rund eine Milliarde Pfund günstiger geliefert werden als ursprünglich veranschlagt.

Hier einige Fakten zum Projekt „Olympia 2012“:

  • Grewe und sein Team haben dazu in drei Monaten reiner Planungszeit einen Projektplan mit rund 14.000 Vorgängen angelegt. Anstelle Komplexität weg zu retuschieren, wie es in vielen Projektplänen gemacht wird, wurde sie dadurch offen gelegt.
  • Auch der Umgang mit möglichen Fehlern und Risiken ist beispielhaft. Kosten, Kalkulationen und Risiken wurden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dafür mussten in Großbritannien sogar Gesetze geändert werden.
  • Das für jeden Vorgang ermittelte Restrisiko war im Projektbudget von vorne herein einkalkuliert.
  • Bemerkenswert ist ebenfalls, dass das Projektbudget erst nach Abschluss der Planungsarbeiten verhandelt und erst dann der Projektvertrag geschlossen wurde.
  • Selbst die Nachnutzung der Spielstätten war im ursprünglichen Projektplan bereits bedacht.

Die ganze spannende Geschichte gibt es auf dem Projektmensch-Blog.

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