PM-Berufe (2) - Der Projektingenieur

Madeleine Gritzbach, Montag, 10. September 2018 | Lesedauer: unbekannt

„Projektmanager und Projektingenieur ist doch im Prinzip das gleiche oder?“ - Um mit diesem Mythos aufzuräumen, widmen wir den zweiten Teil der PM-Berufe-Reihe dem Projektingenieur. 

Im Projektmanagement werden Begriffe wie Projektmanager, Projektleiter und Projektingenieur oft synonym verwendet, sodass Verwirrung entstehen kann. In diesem zweiten Teil der PM-Berufe-Reihe wollen wir daher den Beruf des Projektingenieurs genauer erläutern.

Aufgaben eines Projektingenieurs 

Projektingenieure organisieren und überwachen die Abwicklung technischer Projekte und übernehmen die Projektleitung während der Realisierungsphase. Sie kommen insbesondere dann ins Spiel, wenn technische Abläufe neu hinterfragt und optimiert werden sollen – wenn also zum Beispiel bei technischen Anlagen Komponenten oder Teilsysteme völlig neu entwickelt werden müssen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis liefern zu können. Auch der vollständige Aufbau und die Inbetriebnahme von Maschinen und Anlagen, wie Automobilfertigungsstraßen oder Methanolversorgungsanlagen, gehören zu den Aufgaben eines Projektingenieurs. 

Der Projektingenieur muss vom Ergebnis, dem Zeitpunkt, an dem die Maschine stehen soll, zurückarbeiten können. Somit muss er ein sehr komplexes Gebilde mit wirtschaftlichen aber auch menschlichen Aspekten auf den Punkt organisieren. 

Dabei setzen Projektingenieure zum Beispiel CAD-Software, Netzplan- und andere moderne Planungstechniken ein und sind nicht selten für längere Zeit im Ausland tätig. 

Unterschied zum Projektmanager 

Der wesentliche Unterschied liegt in der Ausbildung und den Qualifikationen. Ein Projektmanager hat im Gegensatz zum Projektingenieur oft kein spezifisches technisches Know-How und keine Ingenieursausbildung. Natürlich kann ein Projektingenieur gleichzeitig der Projektmanager sein – andersrum wird das dagegen schwierig. Ob es jetzt besser ist, dass der Projektleiter Fachwissen hat oder nicht, hängt vom jeweiligen Projekt ab.

Anforderungen 

Ein Projektingenieur braucht beides: Sowohl Projektmanagement-Wissen, als auch Fachkenntnisse aus Technik und Betriebswirtschaftslehre. Er muss sich mit den Methoden des Projektmanagements genauso auskennen, wie er technische Anlagen und Maschinen optimieren können muss.  

Zusätzlich zu den Fachkenntnissen sollte ein Projektingenieur eine ausgeprägte Kommunikations- und Teamfähigkeit vorweisen können, sowie ein guter Konfliktmanager sein. 

So wird man Projektingenieur 

Klassischerweise hat ein Projektingenieur ein Studium im Bereich Project Engineering / Engineering Project Management absolviert. Aber auch in allen anderen Studiengängen im Ingenieurwesen werden die Grundkenntnisse erworben, welche später durch eine Spezialisierung vertieft werden können. So ist man optimal auf den Beruf vorbereitet.  

Darüber hinaus gibt es Weiterbildungen und Zertifizierungen, wie das anerkannte Zertifikat „Projektingenieur VDI“. 

Das verdient der Projektingenieur 

Aufgrund der vielen erforderlichen Kenntnisse und der hohen Verantwortung, die ein Projektingenieur trägt, verdient er recht gut. Auch hier hängt das Gehalt natürlich von der Ausbildung und der Berufserfahrung ab – durchschnittlich liegt es etwa zwischen ca. 4.300 und 4.600 EUR brutto im Monat. Außerdem arbeiten Projektingenieure oft selbstständig oder auf freiberuflicher Basis. 

 

Lesen Sie mehr über Berufe im (Projekt-)Management in Teil 1 der Serie. 

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Bitte geben Sie Ihren Namen ein.

Events