„Thought Leadership“, im Deutschen „Vordenkerrolle“, ist eines der Buzzwords in der Geschäftswelt. Was ist der Unterschied zwischen einer normalen Führungskraft und einem Thought Leader?
„Thought Leadership”: Als Vordenker zum Erfolg
Linh Tran, Dienstag, 01. März 2016 | Lesedauer: unbekanntDie kurze Antwort ist: Letztere können auch als sogenannte „Influencer“ gesehen werden, also diejenigen die z.B. viele Twitter Follower oder einen hohen Klout Score haben, weil sie Experten auf einem bestimmten Fachgebiet sind. Doch dazu nun mehr.
Was ist ein Thought Leader?
Sowohl Individuen als auch Unternehmen und Organisationen können Thought Leader sein. Thought Leader sind diejenigen, die die Diskussion um ein bestimmtes Thema leiten. Andere suchen Thought Leader auf weil sie das nötige Expertenwissen auf einem bestimmten Gebiet haben und sie daher als besonders glaubwürdig gelten. Aber Expertise und Wissen alleine sind nicht genug. Ein wahrer Thought Leader ist jemand, der andere dazu inspirieren kann ihrem Beispiel zu folgen. Denn er behält sein „Erfolgsgeheimnis“ nicht für sich, sondern gibt es an andere weiter.
Was haben Thought Leader, das andere nicht haben?
Jeder kann ein Thought Leader werden, völlig unabhängig vom persönlichen Hintergrund. Dennoch kann es oft Jahre dauern bis man ein Thought Leader wird, da man erst einmal genug Wissen zu einem bestimmten Themengebiet sammeln muss.
Hier sind vier Charakterzüge, die ein Thought Leader unbedingt haben sollte:
Selbstbewusstsein
Die Leute werden sich an Sie wenden um ihre Meinung zu hören, und sie möchten dieser Meinung dann auch vertrauen können. Wenn Ihnen dabei das nötige Selbstbewusstsein fehlt um sich selbst oder Ihr Produkt/Service zu präsentieren, dann erscheint es so als wüssten Sie gar nicht worüber Sie da eigentlich sprechen. Dieser Anschein kann zu Misstrauen führen und schwächt Ihre Position als Thought Leader. Aber beachten Sie: Es ist ein schmaler Grat zwischen Selbstbewusstsein und Arroganz!
Expertenwissen
Wie schon erwähnt, braucht ein Thought Leader umfangreiches Wissen zu einem bestimmten Sachgegenstand. Suchen Sie sich dabei einen Aspekt eines bestimmten Themengebiets heraus, den noch niemand als wichtig genug eingeschätzt hat, um sich näher damit zu beschäftigen. Durch Spezialwissen heben Sie sich von der Konkurrenz ab. Dabei ist es nicht genug nur das Wichtigste zu wissen, Sie müssen wirklich jede Frage zum Thema beantworten können. Und wenn sie das mal nicht können, dann antworten Sie mit einem ehrlichen „ich weiß es nicht“. Wenn Sie selbstbewusst zugeben, dass Sie etwas (noch) nicht wissen, dann wird es Ihre Glaubwürdigkeit viel mehr unterstreichen als Halbwahrheiten oder eine fantasielose Antwort.
Beziehungen
Was ist ein Anführer ohne Unterstützer? Nur jemand, der spazieren geht. Dieser Witz ist vielleicht etwas altbacken, aber er ist, vor allem im Internetzeitalter, immer noch wahr. Sie müssen starke Beziehungen mit Menschen aufbauen um deren Loyalität und Vertrauen zu gewinnen. Beziehungen knüpfen und diese zu pflegen, hilft Ihnen und Ihrem Produkt dabei mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Gute Beziehungen zu anderen Thought Leadern steigert ihren eigenen Wert als Thought Leader. Also gehen Sie raus, engagieren Sie sich, bringen Sie sich bei Diskussionen ein, und schließen Sie bedeutungsvolle Beziehungen.
Vision
Um ein Thought Leader zu sein, müssen Sie wissen was Sie genau wollen und wie Sie dahinkommen. Eine klare Vorstellung von dem was Sie erreichen wollen, wird Ihnen dabei helfen effizienter auf Ihr Ziel hin zu arbeiten. Vergessen Sie nicht, ihre Vision mit anderen zu teilen und zeigen Sie Begeisterung dafür.
Wie können Sie Thought Leadership in Ihren Projektmanagementprozess implementieren?
In der Geschäftswelt, wird Thought Leadership häufig dazu genutzt um ein Produkt oder Service zu verbessern, oder um die Nachfrage danach zu steigern. Aber es wird auch dazu genutzt um eine loyale „Gefolgschaft“ von engagierten Kunden und Stakeholdern aufzubauen. Wie können Sie einen Thought Leadership Gedanken in ihrem Projektteam verankern?
Bauen Sie Vertrauen auf
Investieren Sie in den Vertrauensaufbau zwischen den Teammitgliedern, aber auch zu Kunden und den wichtigsten Projektbeteiligten. Vertrauen ist der Schlüssel einer jeden langanhaltenden Beziehung. Schließlich möchten Sie, dass Ihr Team im Unternehmen bleibt und dass Kunden wiederkommen.
Glauben Sie an Ihre Ziele
Wenn Sie selbst nicht an Ihre gesetzten Ziele glauben, dann wird niemand anderes daran glauben. Wenn Sie und Ihr Projetteam sich mit dem Projektziel identifizieren können, dann wird es alle dazu motivieren noch härter zu arbeiten um das Projekt erfolgreich abzuschließen
Ermutigen Sie andere zum Lernen
Trotz Standardisierung und Automatisierung, ist und bleibt jedes Projekt einzigartig und Sie können nicht verlangen, dass Ihre Mitarbeiter alles von Vornherein wissen. Als eine Art „Vorproduktionsphase“ vor dem eigentlichen Projektstart, sollte das Team Recherchen zum Thema durchführen, um so Wissen zu erlangen, das ihnen bei der gesamten Projektdurchführung helfen kann. Dies ist eine effektive Art und Weise, damit das Team sich mit dem Thema ausführlich auseinandersetzen kann.
Fördern Sie Innovation und Kreativität
Ermutigen Sie ihr Team dazu über den eigenen Tellerrand zu schauen und unkonventionell zu denken indem Sie allen Teammitgliedern den nötigen Freiraum zum Experimentieren geben. Manchmal können auch altbewährte Prozesse aus verschiedenen Gründen ineffizient werden, somit muss Ihr Team nun neue und kreative Wege finden um die Effizienz wieder zu steigern. Lassen Sie nicht zu, dass Monotonie die Motivation Ihres Teams ruiniert, sondern geben Sie ihren Mitarbeitern Aufgaben, die sie herausfordern und somit ihre persönliche, als auch professionelle Entwicklung fördern.